Saison 2023/2024

Mein Adventskalender

LL Nord-Ost: Neuenhagener HC - 1. SV Eberswalde II 39:39 (20:14)

Quelle: André Kegel

 

Türchen 1: Dummer Spruch um den Kalender interessant zu machen…
Advent, Advent ein Lichtlein brennt. Eines vorweg, Nils Lichtlein geht es wahrscheinlich bestens und er hat mit dem folgenden Bericht auch nichts zu tun. Stattdessen wird in den kommenden 24 Türchen ein Spielbericht der zweiten Männer folgen.
Türchen 2: Worum geht’s?
Am 16.12.2023 ging es für ein paar „Jungs“ der Zweiten zum letzten Auswärtsspiel des Jahres 2023 nach Neuenhagen zum amtierenden Tabellenführer.
Türchen 3: Das Alter
Mit einem Durchschnittsalter von 31,6 Jahren brachen die Waldstädter – zumindest theoretisch – mit einem ungewohnt erfahrenen Spieleraufgebot in die Ferne auf. Bei genauerem Betrachten des Spielprotokollbogens wurde dann allerdings schnell klar, dass dieses hohe Durchschnittsalter vor allem auf die Veteranen im Team zurückzuführen war.
Türchen 4: Wer ist mit dabei, wer nicht?
Sei es wie es war und wurde es, wie es dann doch nicht kam, kurzum die Eberswalder Jungs waren nur zu Neunt, darunter zwei nominelle Torhüter. Zu allem Überfluss fehlte auch noch Chefcoach Müller. Die Ausgangsbedingungen waren also mal wieder suboptimal.
Türchen 5: Die Erwärmungsaufgabe
Bereits vor der Erwärmung versammelten sich die Eberswalder in der Kabine und bekamen von Interimscoach Kegel eine Denkaufgabe für die Erwärmung. Jeder Spieler sollte sich während der Erwärmung überlegen, wie er auf dem Feld auch den letzten Fan in der Halle davon überzeugen wollte, dass er das Spiel um jeden Preis gewinnen wollte.
Türchen 6, Nikolaus: Überraschung?
Die Spieler des 1. SV lösten die Erwärmungsaufgabe hervorragend. Leicht waren die Ziele für das heutige Spiel zusammengetragen. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, ging es bei den Veteranen eher ums Durchhalten. Die jüngeren Spieler gaben konkretere Ziele, wie robuste Abwehr- und glaubwürdige Angriffsaktionen als Ziele an. So weit so gut. Alle hatten sich etwas vorgenommen.
Türchen 7: Der Matchplan
Die Eberswalder wollten das Spiel mit einer etwas unüblichen Abwehrvariante beginnen. Auf der rechten Abwehrseite sollte die Abwehr auf 8m – 9m agieren. Wohingegen die linke Abwehrseite eher defensiv bleiben sollte. Im Angriff wollte man mit permanentem Druck auf die Deckung zu einfachen Toren aus dem Nahwurfbereich kommen.
Türchen 8: Das erste Törchen
… netzt Paul Köhler vom 7m Punkt nach einer Minute 23 ein. 0:1
Türchen 9: Die Anfangsphase
Die ersten 5 Minuten des Spiels gestalteten sich recht ausgeglichen. Nach sechs Minuten stand es 3:3.
Türchen 10: Die stärkste Phase der ersten Hälfte
Der Matchplan ging zunächst hervorragend auf. Die Gastgeber rieben sich mehr und mehr an der Eberswalder Deckung auf. Vorne spielten sich die Waldstädter in sehenswerten Kombinationen zu einfachen Toren. So stand es nach acht Minuten 3:5 für die Gäste und schließlich nach zehn Minuten 5:7 für die Jungs der Zweiten.
Türchen 11: Die Schiedsrichter
Nach zehn gespielten Minuten wollten die Herren Schiedsrichter nun auch beginnen ihren Anteil am Spielgeschehen zu leisten. Neuenhagen eröffnete die Flut aus Zweiminutenstrafen.
Türchen 12: Der Einbruch
In der elften Spielminute traf es nun auch die Eberswalder. Benno Czisch Digger musste für zwei Minuten vom Feld. Die Strafe gegen Benno kam zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Kurz zuvor ergatterten sich die Neunhagener einen unglücklichen Abpraller, direkt in der Spielfeldmitte. Dieser führte dann zum 6:7 Anschlusstreffer.Im Angriff ebbte die Power der Anfangsphase zudem zunehmend ab. Ein ums andere Mal wirkten die Bemühungen der Eberswalder halbherzig und kraftlos. Nach einem Notwurf ging der Ball verloren. Beim Versuch den Gegenstoß zu unterbinden, zupfte Benno am Trikot und sah folgerichtig die Zeitstrafe. In der Folge verloren die Eberswalder dann den Spielfaden.
Türchen 13: Bestimmt sind es die Schiedsrichter
In der Mitte der ersten Hälfte entglitt der bis dato bärenstarken Zweiten das Spiel. Doch statt sich auf die eigene Stärke der Anfangsphase zu besinnen, ließen sich die Jungs auf ein emotionales Wellenbad mit den Schiedsrichtern ein. Ab der 18 Minute schwappt die „Schiriwelle“ dann komplett über. Der Bezug zum Spiel war verloren, stattdessen wurde nun jeder Pfiff auf der Goldwaage austariert. Dabei waren es nicht die Schiedsrichter, die den Ball im Angriff vertändelten. Es waren auch nicht die Schiedsrichter, denen nun die Konsequenz in der Abwehr fehlte. Die Eberswalder versuchten ihre nun zahlreichen Unzulänglichkeiten in die
Verantwortung der Schiedsrichter zu schieben. So bewarb sich ein Eberswalder nach dem anderen für eine Hinausstellung. Benno Czisch Digger geht in der 18 Minute, Max Winkler in der 19.. Und dann auch noch Peter Markiv in der 21. Minute. In der Zwischenzeit haben die Neuenhagener das Spiel gedreht. 12:10 nach 19 Minuten, 14:12 nach 22 Minuten.
Türchen 14: Der absolute Tiefpunkt
So ganz schwappte das Momentum vorerst dann aber noch nicht zu den Neuenhagenern über. Denn auch die Gastgeber wurden mit diversen Hinausstellungen belegt. In der 25. Minute stand es 16:14. Doch dann kam die 27. Spielminute. Nach einem hitzigen Kampf um den Ball kassiert Max Winkler seine zweite Zweiminutenstrafe… und dann gleich noch die dritte wegen Meckerns hinterher. Die daraus resultierende Rote Karte riss die Mannschaft in der Schlussphase der
ersten Hälfte in eine Art Schockstarre. Daraus konnte sich das Team bis zur Pause nicht mehr erholen. Halbzeitstand 20:14 für die Hausherren. :-(
Türchen 15: Halbzeit
Überschattet von den Ereignissen der Schlussphase der ersten Hälfte gingen die Eberswalder Jungs mit hängenden Köpfen in die Kabine. Alle wussten, der nun folgende Einlauf war unausweichlich. Den gab es dann auch. Allerdings blieb noch genug Zeit, das Geschehene konstruktiv zu analysieren um sich gute Vorsätze für den zweiten Durchgang zu fassen. „Mit dem Rücken an der Wand, der Feind in der Überzahl und keine Aussicht auf Erfolg? Was kann es Schöneres geben als die bevorstehenden 30 Minuten?“ Würde dieser Satz das Eberswalder Feuer wieder entzünden können?
Türchen 16: Einer geht noch
Zunächst erhöhte Achill Walther in der 31. Minute auf 21:14.
Türchen 17: Die zweite Hälfte nimmt Fahrt auf.
Analog zum Auftakt der ersten Hälfte, begann auch die zweite Hälfte zunächst wieder ausgeglichen. Bis zur 35. Minute verwalteten die Gastgeber die 7-Tore-Führung zum Stand von 25:18. Während die Eberswalder sich jedes Tor mühsam erspielten, war es bei den Hausherren vor allem der Gegenstoß, der in dieser Phase gut funktionierte.
Türchen 18: Ein Funken Hoffnung
Der Vorsprung schrumpfte. Zwei schnelle Tore von Benno Czisch Digger und ein Treffer von Oldstar Ricardo Thomas ließen die Eberswalder bereits in der 37. Minute wieder auf vier Tore herankommen. Zwischenstand: 25:21.
Türchen 19: Zwischenspiel
Bis zur 43. Minute blieb es beim Vier – Tore – Unterschied. Beide Mannschaften schenkten sich nichts. Das Spiel hatte sich mittlerweile zu einem würdigen Hinrundenfinale der Landesliga Nord-Ost entwickelt.
Türchen 20: Die Spannung steigt
Das Tempo im Spiel blieb hoch. Doch gelang es nun den Eberswaldern zunehmend eine Kohle nach der anderen in den Kesselofen zu schmeißen. Das Gegenstoßspiel der Zweiten funktionierte, trotz der fortschreitenden Spielzeit, immer besser. So gelang es Igor Yeszhov beim Stand von 30:28 in der 46. Minute erstmals wieder den Rückstand der Waldstädter auf nur zwei Tore zu minimieren.
Türchen 21: Für Getränke ist gesorgt
Nur 90 Sekunden und 4!!! Tore später erzielt Klaus Kowalski mit dem 32:30 das ehrwürdige Biertörchen. Das Tempo, dass das Spiel mittlerweile aufgenommen hatte, war immens.
Türchen 22: Crunchtime
Mit Volldampf in die Schlussphase. Spätestens ab dem 32:31 durch Igor Yezhov in der 49. Spielminute war nun auch jedem in der Halle klar, dass die Eberswalder den Schock der ersten Hälfte längst überwunden hatten. Auch der Neuenhagener Trainer erkannte die Gefahr und nahm postwendend die Auszeit. Doch der Vormarsch der Eberswalder ließ sich nicht mehr aufhalten. Mit offenem Visier gingen die Jungs der Zweiten in die Schlussphase. Nur der Ausgleich wollte noch nicht gelingen.
Türchen 23: Sie nannten ihn Ricardo den Grauen
Das Spiel war gekippt, der Neuenhagener Vorsprung auf ein Törchen geschrumpft. Es blieben jedoch nur noch acht Minuten um die Führung zurück zu erobern. Getragen vom heimischen Publikum, stemmten sich die Gastgeber aber nach wie vor mit aller Macht gegen die drohende Niederlage. Neuenhagen netzte quasi jeden Angriff ein und hielt die Eberswalder auf Abstand. Doch auch Ricardo Thomas schlenzte in den letzten Minuten jeden Ball von der linken Außenposition am gegnerischen Keeper vorbei. Gleich 5 mal trägt er sich in den letzten Minuten ins Spielprotokoll ein:

  • 52. Minute Tor R.T. 33:32
  • 56. Minute Tor R.T. 35:34
  • 57. Minute Tor R.T. 36:35
  • 58. Minute Tor R.T. 37:36
  • 59:25 Tor R.T 39:38

Türchen 24: Die Bescherung
Nur noch 35 Sekunden waren zu spielen. Neuenhagen war in Ballbesitz und führte nach wie vor mit einem Tor. Da war es also wieder. Den Rücken an der Wand, alle Trümpfe beim Gegner und äußerst geringe Aussichten auf Erfolg. Jetzt musste die Deckung stehen, denn alle wussten, bugsieren die Hausherren den Ball nun hinter die Linie, wäre das Spiel vorbei.
Mittlerweile waren 59:39 gespielt. Neuenhagen nahm Zeit von der Uhr. Dann setzten die Gastgeber zum letzten Schlag an, zogen mit voller Kraft in die Deckung und…. Stürmerfoul 59:49 gespielt. Verzweifelt verzögerte der Neuenhagener Spieler die Ausführung des Eberswalder Gegenstoßes und sah zu Recht die Rote Karte. Das war wohl Nicksch. Regelkonform ging diese Entscheidung dann mit einem 7m Strafwurf für die Eberswalder einher. Natürlich! behielt Paulchen die Nerven und netzte zum 39:39 ein. Sofort akzeptierte auch der Neuenhagener Keeper die Punkteteilung und feuerte den Ball anstatt zum Mittelkreis schnell noch in die Eberswalde Hälfte. So liefen die letzten Sekunden unter tosendem Jubel des Moralmonsters: 1.SV Eberswalde II in den dritten Advent…

 

Der erste Weihnachtsfeiertag Resümee
Unter dem Strich fühlte sich der gewonnene Punkt in Neuenhagen viel mehr wie ein Sieg als wie eine Niederlage an. Der unermüdliche Kampf und die mannschaftliche Geschlossenheit der zweiten Hälfte ließen über die peinliche Vorstellung am Ende der ersten Hälfte hinwegblicken. So gehen die Jungs der Zweiten mit einem verdienten, wenn auch hart erarbeiteten Punkt in die Winterpause.


Der zweite Weihnachtsfeiertag Neue Abenteuer warten schon
Mal wieder hat die Zweite gezeigt, dass sie es mit jedem Gegner der Landesliga Nord Ost aufnehmen kann. In der Rückrunde gilt es nun Konstanz zu finden und in jedem Spiel gute Leistungen zu zeigen. Denn neue Abenteuer warten in 2024. Gewiss werden die Jungs aus Neuenhagen sich ebenfalls bestens auf das Rückspiel bereits am 20.01.2024 (!!!) vorbereiten.


Handball in Eberswalde

1. SV Eberswalde

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